Die achte Mitglieder-Vollversammlung, die “Historica 2009″ fand vom 13.-15. November in einem besonders passenden Rahmen statt:
im Schloss von Hamburg Bergedorf.
Das Organisationsteam bildeten: Jörgen Bracker, Titus Müller und Marlene Klaus.
Den ausgezeichneten Verbindungen von Jörgen Bracker (er ist der ehemalige Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte) war es zu verdanken, dass Quo Vadis im Bergedorfer Schloss ein umfangreiches und unterhaltsames Programm anbieten konnte. Maren Winter fasste dieses Programm in einem Flyer zusammen und bannte es auf Plakate.
Ohne das Engagement von Dr. Olaf Matthes, Dr. Andreas Aholt sowie Herrn Thomas Stach und vieler, vieler weiterer Helfer wäre die erfolgreiche Historica nicht möglich gewesen. Herzlichen Dank – wir fühlten uns allesamt in guten Händen!
Schon im Vorfeld der eigentlichen Historica gab es Lesungen in Bergedorf und Umgebung von den Mitgliedern Helga Glaesener, Jörgen Bracker, Wolf Serno, Kathrin Lange, Titus Müller und Tania Douglas. Die Leser wurden dazu in die Buchhandlungen “am Sachsentor” (Bergedorf) und Erdmann (Reinbek) geladen, in das etablierte Haus im Park, aber auch zu ungewöhnlicheren Lesungsorten wie die Christuskirche Altona, die Weinhandlung von Have, das Geschichts- und Kulturkontor und sogar in die Sternwarte.
Am Freitag, den 13. 11. eröffneten Schlossherr Dr. Olaf Matthes und Bürgermeister Dr. Christoph Krupp gemeinsam mit den beiden Sprechern Marlene Klaus und Titus Müller die Historica 2009.
An diesem Nachmittag fand die Verleihung des „Quo Vadis“ Kurzgeschichtenpreises statt. Kathrin Lange, Vorsitzende der Jury, trat als Laudatorin der drei Gewinner auf. Zahlreiche Besucher hatten den Weg ins Schloss gefunden und lauschten den Siegergeschichten, die von den Gewinnern persönlich vorgelesen wurden.
Samstagmorgen, am 14. 11. führte der Schlossherr höchstpersönlich die interessierten Autoren ambitioniert und amüsant durch sein Anwesen. Wir wünschen ihm viele Besucher, die der Stadt Hamburg verdeutlichen, dass Kultur ein zu schätzendes Gut ist!
Nachmittags wurde zu der von „Quo Vadis“ initiierten Podiumsdiskussion eingeladen. Deren drängendste Themen waren:
- Warum werden historische Romane, besonders solche mit weiblichen Hauptpersonen, trotz Beliebtheit beim Publikum vom Feuilleton ignoriert?
- Warum stimmen Cover oft nicht mit der Epoche der Romane überein?
- Wie wird der historische Roman von der Öffentlichkeit, den Leserinnen und Lesern wahrgenommen

v. l.: Maiken Nielsen (Autorin / NDR-Redakteurin), Julia Abrahams (Literaturagentin), Titus Müller (Autor), Sabrina Capitani (Autorin), Melanie Winkler (Thalia Filialleiterin), Cordelia Borchardt (Lektorin S. Fischer).
Titus Müller und Sabrina Capitani moderierten souverän durch die kontrovers geführte Diskussion, an der sich zahlreiche Besucher beteiligten. Besonders engagiert zeigten sich LeserInnen der Histo-Couch, die aus ganz Deutschland (u. Schweiz) zur Historica angereist waren.
Lesenacht 14. 11. ab 19.00 Uhr
„Heute ist Weihnachten“, schwärmte eine Besucherin mit blitzenden Augen, die signierten Bücher fest an die Brust gepresst.Vielen mag es ergangen sein wie ihr. Über 400 Besucher stürmten das Bergedorfer Schloss am Samstag Abend zur traditionellen Langen Lesenacht des Autorenkreises Historischer Roman „Quo Vadis“.
30 Autoren lasen aus ihren aktuellen Büchern, jeweils parallel in fünf Räumen des Schlosses.
Wohin die Besucher an diesem Abend auch strömten, ob zum Gerichtssaal, Sternsaal, Soltauzimmer oder gleich in den schattigen Kerker, überall das gleiche Bild: zum Bersten gefüllte Räume. Zum Teil standen die Zuhörer bis auf die Flure.
Weniger harmonisch ging es später im Innenhof des Schlosses zu. Das Geräusch klirrender Eisenklingen lockte die Menschen hinaus.
Der Verein „Hammaborg – historischer Schwertkampf e.V.“ ließ das Publikum erzittern. Dierk Hagedorn und Falko Fritz boten einen kurzweiligen Einblick in die Technik und die vielfältigen Gefahren des Schwertkampfes.

Passend zu diesem Thema präsentierte die Autorin Maren Winter zusammen mit ihrem Mann Willi Winter eine Performance über die flüchtigste aller Geliebten – die Zeit. Eine Figurentheaterszene, gespielt mit Licht und Lehm.

Übrigens ließ sich Sabine Ebert, die Autorin des Bestsellers “Das Geheimnis der Hebamme”, durch einen Auftritt von Ludmillus zu einer Romanfigur gleichen Namens inspirieren.
Mit der Gemeinschaftslesung aus dem „Quo Vadis“ Projekt „Das steinerne Auge“ fand die Lesenacht der Historica 2009 und auch das öffentliche Programm einen ebenso würdigen, wie amüsanten Abschluss.
Zur internen Jahreshauptversammlung, dem eigentlichen Kernpunkt der Historica, fanden sich die Mitglieder am Sonntag in den beeindruckenden Räumen des Bergedorfer Rathauses ein.
Nach einem äußerst erfolgreichen Jahr gab Titus Müller seine Hälfte des Sprecheramtes an Kathrin Lange weiter. Das Pressesprecheramt geht nun auch offiziell an Alessa Schmelzer, die bereits in den letzten Monaten dafür eingesprungen war. Außerdem wurde die Jury für den nächsten Kurzgeschichtenwettbewerb festgelegt.
* Sprecheramt – Marlene Klaus und Kathrin Lange
* Pressesprecheramt – Alessa Schmelzer
* Schatzmeister – Dr. Olaf Kappelt
* Mitglieder- und Neumitglieder – Ralf-Christian Speth
* Autoren-Interviews – Ruben Wickenhäuser
* Weblog “Itinerarium” – Ruben Wickenhäuser
* Website – Maren Winter
* Siegelwahrerin – Regine Kress-Fricke
In der Besetzung des Fördervereins wechselt das Stellvertreteramt von Titus Müller zu Marlene Klaus.
Bei einer Einladung der Stadt zu Suppe und belegten Brötchen im Ratskeller endete die Historica 2009 in entspannter und familiärer Atmosphäre.
Jetzt freuen wir uns auf das nächste Treffen in Karlsruhe Durlach vom 12. -14. November 2010.
Fotos: Fritz Gesing
Text: Alessa Schmelzer & Maren Winter